MedAT Kontingente

Wie dein Pass und deine Reifeprüfung deine Chancen auf das Medizinstudium in Österreich verändern kann, erfährst du in diesem Blogartikel.

Der Andrang auf das Medizinstudium wird immer größer. Auch in Österreich macht sich das bemerkbar. Hier ist die Hürde vor dem Studium der MedAT, ein Aufnahmetest, der an allen vier österreichischen Universitäten am selben Tag mit den gleichen Inhalten stattfindet. Hier kannst du mehr über den MedAT selbst erfahren. Weil jedes Jahr immer mehr junge Menschen um einen Studienplatz ringen, haben die medizinischen Universitäten in Österreich 2016 eine Kontingentregelung eingeführt.

Diese sorgt dafür, dass Personen mit unterschiedlichen Staatsbürgerschaften bzw. mit unterschiedlichen Ausstellungsorten ihrer Reifeprüfungszeugnisse verschieden große Chancen auf einen Studienplatz haben. Dazu werden alle Teilnehmer*innen bei der Anmeldung in eines von 3 Kontingenten eingeteilt.

  • Österreich-Kontingent

In diesem Kontingent gibt es die besten Chancen, weil mindestens 75% der Studienplätze in diesem Kontingent vergeben werden müssen. Alle Personen, die unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft, ein österreichisches Reifeprüfungszeugnis besitzen, sind Teil dieser Gruppe. Darüber hinaus gehören Personen zu dieser Gruppe, die ein dem österreichischen Reifeprüfungszeugnis gleichgestelltes Reifeprüfungszeugnis besitzen. Dazu gehören zum Beispiel Maturazeugnisse von österreichischen Auslandsschulen. Außerdem sind Reifezeugnisse aus Südtirol, Liechtenstein und Luxemburg dem österreichischen gleichgestellt, weswegen auch diese Personen in diesem Kontingent antreten dürfen.

  • EU-Kontingent

In diesem Kontingent entscheidet die Staatsbürgerschaft über die Zugehörigkeit. Einfach ausgedrückt fallen in das EU-Kontingent all jene EU-Bürger*innen, die kein Reifeprüfungszeugnis haben, welches sie für das Österreich-Kontingent qualifiziert. Außerdem gibt es auch hier einige Personengruppen, die den EU-Bürger*innen gleichgestellt sind. So kann man mit einem Aufenthaltstitel in der EU („Daueraufenthalt-EU“ oder Daueraufenthaltskarte) im EU-Kontingent am Test teilnehmen. Türkische Staatsangehörige gehören dann zum EU-Kontingent, wenn sie bei ihren in Österreich lebenden Eltern wohnen, oder die Eltern in Österreich ordnungsgemäß beschäftigt sind oder waren.

  • Nicht-EU-Kontingent

In das dritte und kleinste Kontingent zählen all jene Studienwerber*innen, die nicht in eines der anderen beiden Kontingente passen. Also all jene nicht-EU-Staatangehörige ohne Reifeprüfungszeugnis aus Österreich, die nicht in eine der Zusatzregelungen zählen.

Zu welchem Kontingent du genau gehörst kannst du auch auf den jeweiligen Websites der Universitäten nachlesen.

Wie werden Kontingente angewendet?

Bei der Anmeldung zum MedAT im März muss das zugeordnete Kontingent angegeben werden. Dieses entscheidet dann nach dem Testtag bei der Ergebnisauswertung darüber, ob die Teilnehmer*innen einen Studienplatz bekommen oder nicht. So werden mindestens 75% der Studienplätze an Personen aus dem Österreich-Kontingent vergeben. Mindestens 95% der Plätze werden an EU-Bürgerinnen (Österreich Kontingent + EU-Kontingent zusammen) vergeben. Das bedeutet, dass maximal 5% der Studienplätze im Nicht-EU-Kontingent vergeben werden können.

In der Praxis sieht das dann so aus, dass eine Rangliste aller Teilnehmenden erstellt wird, die nach Ergebnissen geordnet wird. Gibt es an einer Universität 100 Studienplätze werden mindestens 75 Plätze an die besten Personen im Österreich-Kontingent vergeben. Weitere 25 Plätze werden an EU-Bürger*innen vergeben. Hier gilt es aber immer zu beachten, dass die Angabe mindestens lautet. Ist eine Person aus dem Österreich-Kontingent besser als eine Person aus dem EU-Kontingent, bekommt sie eher einen Studienplatz. Maximal 5 Plätze werden im Nicht-EU-Kontingent vergeben.

An diesem Beispiel kann man sehr gut erkennen, dass sich durch die Kontingente auch die Chancen auf einen Studienplatz deutlich verschieben können. So sind auch die „Bestehensgrenzen“, also jenes Prozentergebnis, das für einen Studienplatz benötigt wird, im EU-Kontingent meist höher als im Österreich Kontingent. Wenn du wissen möchtest, wo diese Bestehensgrenzen 2022 ungefähr lagen, kannst du das hier im Blog nachlesen.

Erfreuliche Nachrichten gibt es für Zahnmediziner*innen. Seit 2019 gibt es beim MedAT-Z keine Kontingente mehr. Hier werden alle Studienplätze allein über die erzielten Ergebnisse vergeben.

Über die Kontingentregelung beim MedAT Bescheid zu wissen, ist also vor allem für zukünftige Humanmediziner*innen interessant. Mit diesem Wissen kann man die Intensität der Vorbereitung bzw. das angestrebte Ergebnis an sein eigenes Kontingent anpassen.

Wie du dich perfekt auf den MedAT vorbereitest, erfährst du in unseren Vorbereitungskursen. Außerdem kannst du mit unseren Übungsbüchern und Simulationen deine Vorbereitung so richtig in Fahrt bringen.

Autorin: Anna Schober, MedBooster-Bloggerin und Medizinstudentin

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